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Wandern mit Kindern

Zuletzt aktualisiert am 3. Mai 2022 von Marc

Wandern mit Kindern – Tipps für noch mehr Spaß!

Wandern ist gesund und liegt uns allen in den Genen. Für Kinder ist es ein noch größeres Bedürfnis, als für Erwachsene, weil ihr Stoffwechsel schneller läuft und sie noch viel zu lernen haben. Doch zieht inzwischen auch die Handywelt Kinder in ihren Bann, wo jede Sekunde etwas Spannendes passiert. Deshalb ein paar Tipps, wie man Kindern das Wandern versüßen kann. Denn Wandern eröffnet viele neue Erfahrungshorizonte und ist wertvolle gemeinsame Zeit. Nutze sie!

Körperliche Abwechslung und zusammen Neues entdecken

Wandern ermöglicht vielerlei körperliche und sinnliche Erfahrungen, die wichtig für unsere Gesundheit sind. Daher sollte ein Kind viel Freiraum erhalten, Muskeln, Gelenke und Gleichgewichtssinn zu trainieren. Action ist angesagt! Wo soll es hingehen? Die Möglichkeiten und Vorlieben sind verschieden. Manche sind enthusiastische Gipfelstürmer, andere erkunden lieber den wohlriechenden Wald, laufen um einen geruhsamen See herum oder barfuß am idyllischen Meeresstrand. Immer wieder verschiedene Routen anzubieten, erhöht die Abwechslung. Auch sollten Kinder öfter mitentscheiden, welche Abzweigung zu nehmen ist, welche Sammelobjekte sie in den Rucksack packen, wo sich alle zum Essen niederlassen, und dergleichen. Das hebt ihr Selbstwertgefühl. Außerdem lernen sie durch die Folgen gut, wo ihre Kompetenzgrenzen und Stärken sind.

Kleinkinder und Erwachsene können also

  • auf Steine, Mauern, Bäume und Hochstände klettern
  • auf Baumstämmen balancieren, Kinder auch auf Klettergerät eines Spielplatzes
  • über kleinere Hindernisse hinwegspringen, selbst einen Parcours bauen
  • Abhänge hinauf- und hinunterklettern, einen Abhang mit Gras hinabrollen
  • mit einer Rute auf Wasser im Bach klatschen, Steinchen ins Meer werfen, kleine selbstgebaute Schifflein aus Styropor, mit Segel oder Teelicht darauf, ins Wasser setzen, etwas mit Steinen und Holz bauen, Wurfspiele machen
  • mit Katzen und Hunden spielen, die ihr unterwegs entdeckt
  • Eicheln, Bucheckern, Kastanien, Schneckenhäuser, schöne Steine und Blätter sammeln und mit ihnen zuhause basteln

Ältere Kinder lassen sich gut durch Zusatzangebote motivieren, unterwegs oder zur Krönung der Wanderung, wie

  • Jogging, einfache Bushcraft-Übungen mit Wettbewerben, Versteck-, Fährten- oder sonstige Spiele
  • An geeigneten Stellen Handstand mit Festhalten, Klimmzüge am stabilen Ast und anderes üben, je nach Interesse und Fähigkeiten
  • Tischtennis, Frisbee, Boule, Rugby- oder Federball spielen, es gibt dafür Tischtennisplatten, Gelände und Wiesen im Grünen
  • Neue Sportarten ausprobieren, wie Bouldern oder Trailrunning
  • Gummiboot, Tretboot, Ruderboot, Kanu oder Segelschiff fahren
  • Eine große Tour mit Zeltübernachtung einplanen
  • Schöne Ziele wie ein Schloss, eine Tropfsteinhöhle, Forellenzuchtanlage oder bisher nicht besuchte Grillplätze auswählen
  • Büchlein mit Informationen über Tiere, Pflanzen, Bauwerke oder Geschichte der Wanderregion mitnehmen. Daraus können Kinder oder Erwachsene Informationen vorlesen oder abgleichen. Es muss nicht immer das Handy sein!

Aufmerksamkeit, Gefühle teilen und gemeinsam Forschen

Ausgefallene Ziele sind spannend. Aber auch im nahen Umkreis kannst du jede Menge entdecken! Einfach die ausgetretenen Pfade verlassen und querfeldein laufen. Akribisch geplant, oder ganz spontan, prägt euch markante Punkte als Orientierung ein! Für Kinder ist deine geschenkte Aufmerksamkeit Gold wert. Zeige ihnen die Vielfalt der Natur. Wer kennt Vogelstimmen, Pflanzen- und Baumarten? Mögt ihr Rätsel und Singen? „Ich sehe etwas, das du nicht siehst“, und zusammen zu singen, verdoppelt ebenso den Genuss der gemeinsam verbrachten Zeit. Kinder lieben außerdem Fragen und Erklärungen. Denke dir also altersgemäße, interessante Fragen aus. „Warum sind die Pflanzen unter dem Laub gelb und nicht grün“, „Wie alt wird ein Eichhörnchen“, „Wer kontrolliert, ob die Brücken noch sicher sind?“

Ihr könnt auch gemeinsam im Waldboden graben. Unter dem Laub sind viele Insekten. Deswegen scharren Hühner so gerne, sie sind ursprünglich Waldhühner aus Indien.
Dort zu wandern, wo Tiere sind, ist auch sehr beliebt. Das kann ein Pferdestall, Wildtierpark oder eine Kleingartenanlage mit Hasen, Gänsen und Schweinchen sein. Habt ihr einen Nachbarn mit Hund? Fragt einfach einmal, ob ihr den Hund mit auf einen Spaziergang oder eine Wanderung nehmen dürft. Viele Hundebesitzer sind froh, einen oder zwei Tage „frei“ zu haben. So könnt ihr neue Emotionen teilen und habt ein gemeinsames Projekt.
Das Schöne am Wandern ist auch der Wechsel aus Anstrengung und Entspannung. Beim Genießen einer schönen Aussicht braucht es manchmal nicht viel Worte. Auch so liegen die Herzen dann dicht bei einander.

Liebe und Wertschätzung

Astrid Lindgren sagte sehr richtig, dass Kinder beim Aufwachsen Liebe brauchen, um selbst liebevoll sein zu können. Kinder blühen sichtbar auf, wenn sie Zuwendung und Lob erhalten. Umarme sie hin und wieder kräftig, aktiviere und lobe sie. Zum Beispiel beim Hochstand im Wald: „Probiere, ob du alleine die Leiter hochsteigen kannst. Sonst helfe ich dir“, „Mal sehen, wie du das kannst. Ich glaube, du machst das richtig gut.“ Hat das andere Kind beim Weitsprung gewonnen, sage: „Egal, probiere es einfach noch einmal.“ Geteilte Freude und Familienzeit in einem anderen Umfeld als zu Hause ist für Kinder kostbar und führt zu körperlicher und seelischer Ausgeglichenheit. Kinder und Jugendliche achten sehr darauf, wie Erwachsene Gefühle und Gedanken bewerten. Sie wollen teilhaben an Gesprächen, beziehe sie mit ein. Unterhaltungen mit Leuten unterwegs finden sie nur spannend, wenn sie selbst mitreden dürfen.

Verständnis und Gleichaltrige

Kinder und Jugendliche brauchen viel Verständnis für ihre Situation. Auch Kinder haben tägliche Herausforderungen und Auseinandersetzungen. Manche ertragen einen hohen Lärmpegel durch Geschwister zuhause, in Kindergarten, Hort oder Schule. Andere haben einen hohen Stresslevel durchs Lernen. Es soll bereits Kinder mit Burnout geben! Deswegen tut die Stille der Natur gut. Das Kind sollte vieles mit Naturmaterialien ausprobieren und Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. So entwickeln sie ein viel umfassenderes Verständnis für Tiere als reine Stadtkinder. Es kann auch Freude machen, Kinder von Nachbarn mitzunehmen, damit die Gleichaltrigen sich austauschen können, oder mit einer befreundeten Familie zu wandern. Das beschert unvergessliche Momente.

Welche Kleidung zum Wandern mit Kindern?

Wichtig ist Kleidung, die Bewegungsfreiheit erlaubt und zugleich Arme, Beine, Kopf und Hals bedeckt. So wehrt ihr Zecken oder Milben ab. Ein langärmeliger, dünner Pulli mit Kapuze, T-Shirt mit Kapuzenjacke, notfalls eine Bluse mit Hut, sind optimal, wenn es in den Wald und durchs Unterholz geht. Nicht zu warm anziehen! Beim raschen Gehen, Wettläufen oder Sprints den Berg hinauf kommt ihr schnell ins Schwitzen!
Die besten Schuhe zum Wandern sind bequeme Stiefeletten oder spezielle Wanderschuhe. So geraten keine spitzen Steinchen in die Schuhe, wie bei niedrigen Turnschuhen. Es dämpft gehörig die Freude am Wandern, wenn sich Kinder alle fünf Minuten hinsetzen und ihre Schuhe ausleeren müssen!

Wie lange mit Kindern Wandern?

Eine halbe Stunde Spazierengehen ist bereits gesundheitsfördernd und daher empfehlenswert. Allerdings reicht das nicht für ausgedehntere Aktivitäten. Es lohnt sich, einmal in der Woche oder wenigstens einmal im Monat mindestens zwei Stunden zu Wandern. So werden Stress, Aggressivität und Hyperaktivität am besten abgebaut, Muskeln optimal trainiert, das Immunsystem gestärkt und die Intelligenz der Kinder optimal gefördert. Obendrein schlafen die kleinen Wandersleute danach früher als sonst, tief und fest. Eine Wohltat für die ganze Familie und Nachbarn!

Fazit

Harmonische Wandertouren mit schönen bleibenden Erinnerungen sind eine Erfahrung fürs ganze Leben. Bestimmt weißt du noch, wer dir die Kerne in der Sonnenblume zeigte, mit dir auf die ersten Pusteblumen blies, das erste Pferd streichelte, das erste Lagerfeuer entzündete, Wanderkarten studierte oder ein Zelt aufstellte. Kinder sollten spüren, dass dies Stunden speziell für sie sind. Und ohne Schimpferei! Denn gut geplant macht Wandern alle glücklich!

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